Die Geschichte des Taekwondo
Taekwondo ist eine relativ junge koreanische Kampfsportkunst. Um die Entstehung des Taekwondo zu verstehen, muß man sich dennoch mit der Geschichte Koreas beschäftigen.
Korea kann auf eine etwa anderthalb Jahrtausend alte eigenständige Kampfkunst-Tradition zurückblicken. Es gibt jedoch keinen direkten Einfluss dieser auf das aktuelle Taekwondo. Die Kampfkünste wurden damals insbesondere im südlichen Teil Koreas entwickelten, da man sich zunehmend gegen die militärische und wirtschaftliche Bedrohung aus dem Norden Koreas behaupten musste. So wurde im Königreich Silla (das war das kleinste der 3 Königreiche) im 6. Jahrhundert n. Chr. vom König Chin-Hung das Hwarang-Do gegründet, eine Organisation, in der die talentierte Jugend der damaligen Zeit aufgenommen und im Ideengut des Zen unterrichtet wurde. Dazu gehörten verschiedene Künste, Wissenschaften und die Selbstverteidigung. Die Hwarang-Do-Bewegung fand großen Anklang und Anerkennung in Gesamt-Korea.
Aus dem Wirken der Hwarang-Do-Bewegung heraus kam es schließlich zu einer friedlichen Vereinigung der drei Königreiche, unter der Leitung des Königreichs Silla.
Die Kampfkunst, welche Taekgyon gennant wurde, wurde fast 800 Jahre lang ausgeübt und perfektioniert.
Erst ab der Yi-Dynastie (1393 – 1910 n. Chr.) wurde alles, was mit dem Militär direkt und indirekt zu tun hatte, abgewertet, was auch die Popularität des Kampfsports betraf. Das Taekgyon selbst wurde nur noch von kleinen Gruppen am Leben erhalten.
Im Jahr 1910 erfolgte die Besetzung Koreas durch japanische Truppen. Alles, was Kultur und Geschichte Koreas ausgemacht hatte, wurde systematisch unterdrückt und verboten. Das galt insbesondere für die traditionelle Kampfkunst Taekgyeon. Die japanischen Kolonialherren brachten ihre eigenen Kampfarten wie Jiu-Jitsu, Kendo, Judo und Karate von zu Hause mit.
Nach der Niederlage der Japaner 1945 war das Interesse groß, das Taekgyon der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, und es erfolgte schnell eine allgemeine Verbreitung. In dieser Zeit entstand eine Bewegung unter der Führung von General Choi, Hong Hi mit der Aufgabe, das Taekgyon neu zu ordnen und eine umfassende äußere Organisation zu entwerfen. Im Rahmen dieser Neuordnung änderte er auch unter Mithilfe eines Komitees, dem bedeutende Persönlichkeiten Koreas angehörten, den Namen des Taekgyon in Taekwon-Do, was soviel wie „der Weg des Fußes und der Hand“ heißt.
Zwischen 1950-1953 entwickelten dann die Meister Südkoreas unter Leitung von General Choi Hong Hi den neuen Kampfsport, aber nach dem bekannten japanischem Modell: Das neue Taekwondo vereinte damit die bestehenden Stilrichtungen der wichtigsten Kampfsportschulen Koreas zu dieser Zeit, welche auf die eine oder andere Art Karate trainiert hatten.
1955 führte dann General Choi Hong Hi im Auftrag der südkoreanischen Regierung Taekwondo als Nationalsport ein. Die Disziplin wurde schnell zum koreanischen Volkssport und als Pflichtfach auch an allen Militärakademien und Polizeischulen des Landes gelehrt. General Choi Hong Hi kann daher als der „Vater des Taekwondo“ bezeichnet werden.
Quellen: www.taekwondo.de, https://de.wikipedia.org/wiki/Taekwondo
Begriffe und Wörter, die du im Dojang hörst
Zahlen
Koreanisch | Deutsch | Koreanisch | Deutsch |
---|---|---|---|
Hana | Eins | Il | Erste(r) |
Dul | Zwei | I | Zweite(r) |
Set | Drei | Sam | Dritte(r) |
Net | Vier | Sa | Vierte(r) |
Dasot | Fünf | Oh | Fünfte(r) |
Yosot | Sechs | Yuk | Sechste(r) |
Ilgub | Sieben | Chil | Siebte(r) |
Yodol | Acht | Pal | Achte(r) |
Ahop | Neun | Gu | Neunte(r) |
Yol | Zehn | Ship | Zehnte(r) |
Richtungen
Koreanisch | Deutsch |
---|---|
Ap | Vorwärts, vorne |
Yop | Seitlich, zur Seite |
Dolyo | Halbkreisförmig |
Dwit | Rückwärts, nach hinten |
An | innen, von außen nach innen |
Pakkat | außen, von außen nach innen |
Paro | Gleichseitig |
Pandae | Gegenseitig |
Naeryo | Abwärts, nach unten |
Körperteile und Bereich
Koreanisch | Deutsch |
---|---|
Arae | Bereich unterhalb des Gürtels |
Momtong | Bereich zwischen Gürtel und Schlüsselbein |
Mok | Hals |
Jumok | Faust |
Dung Jumok | Faustrücken |
Son | Hand |
Sonnal | Handkante |
Sonkut | Finger |
Batangson | Handballen |
Palkup | Ellenbogen |
Palmok | Unterarm |
Murp | Knie |
Paltung | Fußspann |
Pal | Fuß |
Ap-Chuck | Fußballen |
Dwitkumchi | Hacke |
Stellungen
Koreanisch | Deutsch |
---|---|
Sogi | Stellung |
Ap-Sogi | Vorwärtsstellung, hoch |
Ap-Gubi-Sogi | Vorwärtsstellung, tief |
Bom-Sogi | Tigerstellung |
Dwit-Gubi-Sogi | Rückwärtsstellung |
Chuchum-Sogi oder Kima-Sogi | Reiterstellung |
Moa-Sogi | Geschlossene Stellung |
Pyonhi-Sogi | Parallele Stellung |
Hagdari-Sogi | Kranichstellung |
Goa-Sogi | Kreuzbeinstellung |
Abwehrtechniken
Koreanisch | Deutsch |
---|---|
Makki | Abwehr |
Arae-Makki | Tiefblock |
Pakkat-Palmok-Momtong-An-Makki | Körperblock von außen nach innen mit dem äußeren Unterarm |
Pakkat-Palmok-Momtong-Pakkat-Makki | Körperblock von innen nach außen mit dem äußeren Unterarm |
Olgul-Makki | Kopfblock |
Goduro-Makki | Block mit Unterstützung |
Sonnal-Makki | Handkantenblock |
Nullo-Makki | Von oben nach unten stoßender Block |
Otgoro-Makki | Kreuzblock |
Santul-Makki | Bergblock |
Gabi-Makki | Scherenblock |
Fuß- und Tritttechniken
Koreanisch | Deutsch |
---|---|
Chagi | Tritt |
Ap-Chagi | Vorwärtstritt |
Dolyo-Chagi | Halbkreistritt |
Yop-Chagi | Tritt zur Seite |
Momdolyo-Chagi | Dolyo-Chagi mit vorheriger Drehung, gesprungen |
Bandae-Dolyo-Chagi | Dolyo-Chagi über den Rücken gedreht |
Dwit-Chagi | Rückwärtstritt, Pferdetritt |
Naeryo-Chagi | Tritt von oben nach unten |
Tora-Yop-Chagi | Yop-Chagi über den Rücken gedreht |
Gawi-Chagi | Scherentritt (im Sprung) |
Bituro-Chagi | Tritt mit dem Spann von innen nach außen |
Miro-Chagi | Schubtritt mit der Fußsohle |
Twio-xx-Chagi | Gesprungener Tritt mit xx-Technik |
Stoßtechniken (Faust)
Koreanisch | Deutsch |
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Jirugi | Fauststoß |
Momtong-Paro-Jirugi | Seitengleicher (z.B. linke Hand und rechtes Bein) Fauststoß zur Körpermitte |
Morton-Pandae-Jirugi | Seitenverkehrter (z.B. linke Hand und linkes Bein) Fauststoß zur Körpermitte |
Olgul-Jirugi | Fauststoß zum Kopf (unter- habe der Nase) |
Schlagtechniken
Koreanisch | Deutsch |
---|---|
Chiggi | Schlag |
Sonnal-Chiggi | Handkantenschlag, von innen nach außen, Hand- rücken oben |
Sonnal-Mok-Chiggi | Handkantenschlag, von außen nach innen, Hand- rücken unten |
Dung-Jumok-Chiggi | Faustrückenschlag |
Stichtechniken
Koreanisch | Deutsch |
---|---|
Chirugi | Stiche |
Sonkut-Sewo-Chirugi | Fingerspitzenstich (mit senkrechter Hand) |
Sonkut-Jocho-Chirugi | Fingerspitzenstich (mit waagrechter Hand) |
Spezialtechniken
Koreanisch | Deutsch |
---|---|
Jepipum-Mok-Chiggi | Handkantenschlag zum Hals mit gleichzeitiger Kopfabwehr (4. Poomsae + Taebaek) |
Kumgang-Makki | Gleichzeitig Olgul- und Arae-Makki in Hagdari-Sogi |
I-Dan-Yop-Chagi | Seitwärtstritt zum Knie und anschließend ohne Absetzen zum Rumpf |
Befehle im Dojang
Koreanisch | Deutsch |
---|---|
Cha-riot | Achtung |
Kyong-Ye | Grüßen, Verbeugen |
Junbi | Bereit machen! |
Das Wertesystem

Respekt ist die Grundlage aller Werte. Tritt deinem Partner höflich und fair gegenüber auf. Sei nicht überheblich, weil du schon mehr Erfahrung als der Andere hast.
Zielstrebigkeit ist wichtig, denn wenn du Wille zum Lernen hilft dir hier und im späteren Leben.
Sei Mutig! Stelle dich immer wieder kleinen und großen Herausfor-derungen.
Sei Hilfsbereit! Trainiere und übt miteinander – nicht gegeneinander. Ihr seid 1 TEAM.
Sozial & Sportlich meint, dass du ein Teil der Taekwondo-Familie sein sollst. Einzelgänger sind hier nicht gewünscht. Das Motto ist: Gemeinsam statt einsam!
Habe Disziplin! Befolge die Anweisungen deines Meisters (Gyosanim) oder Trainers.
Konzentration auf die Ziele. Denke positiv und fokussiere dich auf deine Ziele. Dann kannst du sie auch erreichen.
Achte auf die Sicherheit! Beim Training und im Dojang solltest du darauf achten, dass du keinen verletzt. Übe rücksichtsvoll und passe dich stets deinem Trainingspartner an.
Kup & Gürtelfarben
Ursprünglich gab es nur 4 Gürtelfarben: weiß, blau, rot und schwarz. Das sind die Farben der Koreanischen Flagge. Später wurden diese durch 2 weitere Farben ergänzt: gelb und grün.
Das Farbensystem soll zeigen, welchen Trainings- und Wissensstand der Trainierende hat. Die Aufstellung der Schüler im Dojang beim Training folgt dieser Reihenfolge: rechts vorn steht der höchstgraduierte, links hinten der mit dem niedrigeren Grad.
Die Farben der Gürtel haben folgende Symbolik:
Kup | Gürtelfarbe | was die Farbe bedeuten soll |
---|---|---|
10. Kup | weiß | wird von Anfänger:innen getragen, die unwissend sind und dem Taekwondo offen und wissbegierig gegenüberstehen. |
9. Kup | weiß/gelb | ist ein Übergang. |
8. Kup | gelb | steht für den fruchtbaren Boden, auf dem Wissen und Können gedeihen kann. |
7. Kup | gelb/grün | ist ein Übergang. |
6. Kup | grün | steht für die ersten Pflanzensprösslinge und Früchte aufgrund der Trainingsanstrengungen. |
5. Kup | grün/blau | ist ein Übergang. |
4. Kup | blau | steht für den Himmel und symbolisiert eine Grenze. Schüler:innen zeigen, dass sie in der Lage sind, Höheres anzustreben. |
3. Kup | blau/rot | ist ein Übergang. |
2. Kup | rot | steht für die Sonne und deren große Kraft. Rot ist aber auch ein Hinweis, dass Schüler:innen vor dem Meistergrad stehen und sich dessen bewusst sein müssen! Sie sollten intensiver und ausdauernder trainieren. |
1. Kup | rot/schwarz | ist ein Übergang. |
1. Dan | schwarz | steht für die Farbe der Meister und nur diese dürfen sie auch tragen. Schwarz ist ein Symbol für das Weltall, Die Farbe schwarz vereinigt alle anderen Farben in sich. |
Für alle Interessierten: unsere Trainingszeiten können Sie hier einsehen.